Die Feuerwehren der Stadt Hattersheim am Main führten am Mittwochabend eine unangekündigte Alarmübung durch, um ihre Einsatzbereitschaft und Koordination in einem realistischen Szenario zu testen. Die Übung begann um 17:49 Uhr mit der Meldung einer ausgelösten Brandmeldeanlage im Schlockerhof in der Dürerstraße in Hattersheim.
Was zunächst als Routineeinsatz gemeldet wurde, entwickelte sich innerhalb weniger Minuten zu einem komplexen Szenario: Ein bestätigter Küchenbrand im Erdgeschoss eines Wohnbereichs ließ die Leitstelle das Alarmstichwort auf „F2 – Feuer im Gebäude“ erhöhen. Die ersten eintreffenden Einsatzkräfte wurden mit der Information konfrontiert, dass sich möglicherweise noch Personen im Gebäude befanden, was zu einer erneuten Anpassung des Alarmstichworts auf „F2Y – Feuer im Gebäude mit Menschenleben in Gefahr“ führte.
Die Herausforderung wurde durch das weitläufige Gelände des Übungsobjekts noch verstärkt. Mehrere Atemschutztrupps wurden zur Menschenrettung und Brandbekämpfung eingesetzt, wobei sie mit verschlossenen Türen konfrontiert wurden, die teils gewaltsam geöffnet werden mussten, darunter auch Brandschutztüren. Trotz der erschwerten Bedingungen gelang es den Einsatzkräften, das Szenario geordnet und strukturiert abzuarbeiten. Letztendlich wurden keine Personen im Gebäude gefunden.
Die Übung wurde dankenswerterweise durch EVIM ermöglicht, wobei das Übungsobjekt kurz vor dem Abriss stand und somit eine besonders realistische Darstellung des Szenarios ermöglichte. Über 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren Hattersheim, Okriftel und Eddersheim sowie des DRK OV Hattersheim waren an der Übung beteiligt.
„Die Übung hat gezeigt, dass unsere Einsatzkräfte auch unter erschwerten Bedingungen effektiv arbeiten können“, sagte Stadtbrandinspektor David Tisold. „Wir werden die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um gezielt Verbesserungen in unsere Ausbildung einfließen zu lassen.“